|
|
|
WERKE
> THEATER > MUTTER COURAGE
Brechts Darstellungsweise der MUTTER COURAGE mit drastischen Szenen
und Song-Einlagen kommen Otto Herrmanns satirischer Handschrift entgegen.
Der Stoff lässt viel Spielraum für Ironie, die der geübte
Karikaturist mit pointierter Strichführung in der Komposition
umsetzt. Der Verfremdungseffekt auf der Bühne wird hier ins Grafische
übersetzt. Durch den vehementen, karikierenden Strich schafft
der Künstler Distanz und Dynamik. Die Szenen sind auf das Nötigste
reduziert und zeigen die Figuren in wechselnden Rollen von Opfer und
Täter, die schließlich allesamt verlieren. Für Otto
Herrmann wie für Bertolt Brecht stand fest, dass vor allem für
die kleinen Leute der Krieg nur Tod, Verlust und Entwürdigung
bedeutet.
In MUTTER COURAGE (nach Brechts "Mutter Courage und ihre Kinder",
1941) bleibt Otto Herrmann weitgehend bei einer Technik und einem
ähnlichen Format. Entstanden sind zwei Serien: zum einen schwarze
Tuschfederzeichnungen auf Papier, zum anderen Mischtechniken (Kohle-
und Kreidezeichnungen) auf grundiertem Karton. Dem düster-ironischen
Kriegsstück entsprechend sind die Mischtechniken in schmutzigem
Grau-Weiß, Schwarz und wenig Röteltönen gehalten.
Die Reihe ist in einem einheitlichen Stil gezeichnet. |
|
|
|