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„Wie die meisten Satiriker, die vom Verhältnis von Mensch und Maske beunruhigt sind, liebte Herrmann die Orte, wo die Maskerade freies Spiel ist: Theater und Zirkus.

Dass ihn zu Illustrationen vor allem Gogol, Shakespeare, Villon, Brecht und Mistral anregten, gehört zum Bild des Malers, der nicht aufhören wollte, Welt und Menschen darstellenswert zu finden, weil, nicht obwohl sie entsetzlich, komisch und schön zugleich sind, nur zu ertragen, wenn man ihre Widersprüche in die Strenge fallender und steigender Diagonalen bannt und ihr verborgenes Gleichgewicht in der Balance der Farben oder des Schwarz und Weiß nachbaut.“

(Clara Menck, 1969)
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Otto Herrmann wird zu den Vertretern des expressiven Realismus gezählt. Während seines Studiums in den 1920er Jahren gehörten noch die künstlerischen Ideale des ausgehenden 19. Jahrhunderts zum Kanon. Cézanne, von Marées, Corinth und die französischen Impressionisten waren fortschrittliche Vorbilder. An zeitgenössischen Strömungen wie z.B. dem Kubismus versuchte sich Otto Herrmann zwar ebenso, jedoch ohne sich dafür zu begeistern. Ende der 1920er Jahre kehrte er zu einer gegenständlichen Malweise zurück. Für seinen gesellschaftskritischen, karikierenden Ansatz war in der großen Wirtschaftskrise wenig Raum und im nationalsozialistischen Deutschland kam sein Kunstschaffen zwangsweise zum Erliegen. Er erhielt Veröffentlichungsverbot.

Nach dem II. Weltkrieg war Otto Herrmann bereits 46 Jahre alt. Er versuchte dort anzuknüpfen, wo er gezwungen worden war aufzuhören. Doch im Nachkriegsdeutschland setzten sich abstrakte Kunstströmungen durch. Erst im Zuge einer Politisierung der Kunst durch die "68er" und schließlich eine Aufwertung gegenständlicher Malerei durch die "Neuen Wilden" bzw. die "Neoexpressionisten" in den 80er Jahren schenkte man Otto Herrmanns Werken wieder Beachtung.